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Polyphonie und Multitimbralität sagen bei einem elektronischen Instrument aus, ob und wie es mit mehreren gespielten Noten gleichzeitig verfahren kann.

Polyphonie[]

Monophone Klangerzeuger[]

Monophone Klangerzeuger heißen so, weil sie nur eine Stimme haben, also nur eine Note zur Zeit spielen können. Unter den akustischen Instrumenten sind ihre Pendants z.B. die meisten Blasinstrumente.

Unter den elektronischen Instrumenten sind zunächst einmal die frühen Analogsynthesizer monophon, aber auch viele aktuelle Analogsynthesizer. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Monosynths. Modularsynthesizer sind meistens auch monophon, zumindest die Module selbst sind es.

Allen Einschränkungen zum Trotze haben monophone Synthesizer ihre Existenzberechtigung. Der überwiegende Teil der Einsatzgebiete in der elektronischen Musik ist nur einstimmig, ganz besonders Bässe, aber auch Arpeggien und häufig auch Leads und Sequenzen. Hier können und werden durchaus auch Monosynths eingesetzt, sei es, weil ihre eine Stimme denen mehreren vorhandener polyphoner Synthesizer überlegen ist, sei es – und dies war besonders zur Anfangszeit polyphoner Synthesizer der Fall –, weil polyphone Synthesizer gleicher Qualität teurer sind und nur für mehrstimmige Figuren beschafft und eingesetzt werden.

Note Priority[]

Wird ein monophoner Klangerzeuger mehrstimmig gespielt, gibt es verschiedene Arten, wie die tatsächlich klingende Stimme gewählt wird:

  • Low Note: Die tiefste gespielte Note erklingt.
  • High Note: Die höchste gespielte Note erklingt.
  • Last Note: Die zuletzt gespielte Note erklingt.

Bei klassischen Analogsynthesizern ist die Note Priority meistens festgelegt, und zwar üblicherweise für den ganzen Synthesizer gleichermaßen. ARP hielt sich nicht daran und legte beim ARP Odyssey die Priorität des ersten Oszillators und des Filters auf Low Note, die des zweiten Oszillators aber auf High Note. ARP 2500 und ARP 2600 hatten Keyboards mit Ausgängen für verschiedene Prioritäten, wobei dies beim ARP 2600 zu der gleichen Verschaltung wie beim Odyssey führte. So konnten sie schon um 1970 zweistimmig paraphone Synthesizer bauen.

Bei moderneren Instrumenten ist die Priorität mitunter wählbar. Falls nicht, wird zumeist mit Last Note Priority gearbeitet.

Polyphone Klangerzeuger[]

Polyphone Klangerzeuger sind im Gegensatz zu monophonen in der Lage, mehrere Noten gleichzeitig zu spielen. Unter den akustischen Instrumenten fallen viele Saiteninstrumente in diese Kategorie.

Polyphonie bei analogen Klangerzeugern[]

Je nach gewünschtem Ergebnis ist der Aufwand, mehrere Stimmen aus einem analogen Klangerzeuger zu holen, mehr oder weniger groß, da meist jede Stimme eine gewisse Menge an dedizierter Hardware für sich selbst braucht.

Bei den meisten polyphonen Analogsynthesizern oder Polysynths muß zu diesem Zweck für jede Stimme die komplette Klangerzeugung als Schaltung vorhanden sein. Dies umfaßt Oszillatoren, Filter und Hüllkurven, bei einigen Synthesizern sogar LFOs, wobei das auch Nachteile haben kann.

Der erste Versuch, einen polyphonen Analogsynthesizer zu bauen, unternahm 1973: Für ihr erst kürzlich vorgestelltes Modularsystem präsentierten sie ein Keyboard mit digitaler Tastenabfrage, das Steuerspannungen für zwei Stimmen ausgeben konnte. Die einzelnen Module des Synthesizers blieben monophon; die zwei Stimmen wurden jeweils mit eigenen Modulen aufgebaut, die schon von vornherein in ausreichender Anzahl vorhanden waren. Wenig später produzierte Eµ Keyboards, die bis zu zehn Stimmen ansteuern konnten.

1975 erschien mit dem Oberheim Two Voice ein Synthesizer, der den nächsten Schritt ging. Er ist nicht mehr modular aufgebaut, sondern vorverdrahtet und entsprechend kompakt und einfach zu handhaben. Allerdings wird die Polyphonie dadurch erzeugt, daß in dem Synth zwei vollständige Oberheim SEMs eingebaut sind nebst Bedienoberfläche. Diese Bauform mit Reglern für jede einzelne Stimme veraltete innerhalb weniger Jahre, wurde aber als eigenständiges Feature wieder aufgenommen beim Vermona PERfourMER, der auch als vier separate Monosynths genutzt werden kann.

Noch 1973 allerdings brachte Yamaha mit der GX-707 den Prototypen nicht nur der 1974 in Kleinserie gegangenen GX-1, sondern des modernen Polysynth überhaupt. Die einzelnen Stimmen, also nach wie vor vollständigen Monosynths, sind nur noch in Form von Schaltungen auf Platinen vorhanden, den sogenannten Voiceboards. Diese werden auch nicht mehr individuell über jeweils eigene Bedienelemente geregelt, sondern können in Gruppen zentral gesteuert werden. Daß damit keine polyphonen Klänge mit unterschiedlich klingenden Stimmen mehr möglich sind, spielte damals keine große Rolle.

Weiter vereinfacht werden kann dieser Aufbau durch Paraphonie, indem nur die Oszillatorsektion pro Stimme einmal vorhanden ist, während Filter und Hüllkurven insgesamt nur einmal für alle Stimmen zusammen verbaut sind. Dies bringt allerdings auch Nachteile mit sich (siehe Paraphonie-Absätze).

Naturgemäß paraphon sind fast alle vollpolyphonen analogen Klangerzeuger. Nur der KORG PS-3100 hat für jede seiner 48 Tasten je eine komplette Stimme mit einem Oszillator, einem Filter und zwei Verstärkern. Der PS-3200 hat eigentlich das Doppelte, der PS-3300 sogar das Dreifache an Stimmen, die entsprechend geschichtet werden, diese beiden Synthesizer arbeiten aber nicht mit klassischen VCOs, sondern mit Oktavteilertechnik.

Polyphonie bei digitalen Klangerzeugern[]

Die Polyphonie vollständig digitaler Klangerzeuger dagegen ist in erster Linie beschränkt durch die zur Verfügung stehende Rechenleistung. Sie ist auch nicht immer konstant: Bei Romplern beispielsweise steht pro Stimme nur ein Oszillator zur Verfügung. Spielt man nun einen geschichteten Klang mit zwei Oszillatoren, hat man nur noch die halbe Stimmzahl. Bei anderen Synthesizern kann es auch vorkommen, daß die Komplexität eines Klanges zusätzlich Stimmen kostet.

Unisono reduziert bei analogen und virtuell-analogen Synthesizern ebenfalls die Polyphonie, wenn mehrere Stimmen zu einer geschichtet werden.

Stimme[]

Eine Stimme ist immer notwendig, um auf einem elektronischen Klangerzeuger einen Ton wiederzugeben. Stimmen dienen somit auch als Maßeinheit für Polyphonie.

Duophonie[]

Duophonie ist eine Funktion mancher an sich monophon aufgebauter Analogsynthesizer mit zwei Oszillatoren, die trotzdem zweistimmiges Spiel ermöglicht: Wenn zwei Tasten gedrückt werden, spielt jede Taste einen eigenen Oszillator. Dabei werden die individuellen Einstellungen der einzelnen Oszillatoren beibehalten. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Oszillatoren eine unterschiedliche Note Priority haben: Einer reagiert auf die tiefste, der andere auf die höchste gespielte Note.

Weil aber trotzdem für gewöhnlich alle Oszillatoren gemischt und zusammen durch dasselbe Filter geleitet werden und es auch jede Hüllkurve nur einmal gibt, handelt es sich hier nicht um echte Polyphonie, sondern um Paraphonie.

Vollpolyphonie[]

Vollpolyphone Klangerzeuger zeichnen sich dadurch aus, daß sie für jede spielbare Note immer eine eigene Stimme haben. Akustische Pendants sind alle nicht elektronischen Tasteninstrumente: Klaviere und Cembali haben beispielsweise für jede Taste eine oder mehrere eigene Saiten, eine Tonradorgel (z.B. Hammond B-3) ordnet jeder Taste eigene Tonräder zu, und auch eine Pfeifenorgel hat für jedes Register eine Pfeife pro Taste.

Vollpolyphone elektronische Instrumente gibt es nur wenige: größere analoge elektronische Orgeln und Stringmachines, die komplett mit Frequenzteilertechnik arbeiten, Tape Keyboards (z.B. Chamberlin, Mellotron), die natürlich pro Klang und Taste ein Band haben, und im digitalen Bereich speziell Hammond-Klone, die softwareseitig darauf ausgelegt sind, die Tonräder des Originals einzeln zu simulieren, und die meisten Tape-Keyboard-Nachahmungen. Der Theremin-Erfinder Lew Termen hat seinerzeit auch ein polyphones Tasteninstrument gebaut, das pro Taste nicht nur einen kompletten, separat stimmbaren Klangerzeuger hat, sondern mangels Mischtechnik auch jeweils einen eigenen Verstärker und Lautsprecher.

Nicht als vollpolyphon werden digitale Klangerzeuger mit einer nur durch die Rechenleistung begrenzten, aber für alle spielbaren Noten ausreichenden Polyphonie. Ein Digitalpiano mit 88 Tasten, dessen Klangerzeugung über 1000 Stimmen erzeugen könnte, gilt nicht als vollpolyphon.

Paraphonie[]

Paraphon sind polyphone Klangerzeuger, die nicht pro Stimme einmal die komplette Klangerzeugung haben, sondern bei denen Teile der Klangerzeugung nur einmal für alle Stimmen gemeinsam vorhanden ist. Dies macht die Instrumente einfacher, schränkt allerdings die klanglichen Möglichkeiten ein. Nicht nur sind keine Filterfahrten pro Stimme per Filterhüllkurve möglich, sondern weil es auch nur einen Verstärker und somit nur eine Verstärkerhüllkurve gibt, wird diese beim mehrstimmigen Spiel von der ersten gedrückten Taste ausgelöst. Auch wenn die Verstärkerhüllkurve anfangs den Klang sanft einblendet, kann sie das nur für die Noten, die schnell genug nach der ersten, idealerweise gleichzeitig mit dieser, gespielt werden; jede später dem gespielten Akkord hinzugefügte Stimme setzt hart ein.

Besonders in den späten 70er und frühen 80er Jahren, als Polysynths in Mode gekommen und entsprechend gefragt waren, wurde diese Methode mitunter angewandt. Es gab sogar Polysynths (Moog Polymoog) auf Basis der Oktavteilertechnik, die eigentlich für Orgeln, Stringmachines und ähnliche Geräte mit vergleichsweise simpler Klangerzeugung gedacht war, und bei der eine weitere Bearbeitung des Klanges für jede Stimme unabhängig voneinander konstruktiv nicht möglich war, die aber einfacher herzustellen war als ein herkömmlicher Polysynth mit genügend vollständigen Stimmen.

Synthesizer wie der der KORG Poly-800 waren paraphon, um möglichst kostengünstig produziert und entsprechend billig auf einem mittlerweile umkämpften Markt verkauft werden zu können. Die seinerzeit werbewirksame achtstimmige Polyphonie beschränkt sich beim Poly-800 auf die acht Oszillatoren, einen pro Stimme, mit jeweils eigener Lautstärkenhüllkurve. Das Filter, der Verstärker und die anderen beiden Hüllkurven sind jeweils nur einmal vorhanden, weil der Oszillatorchip (MSM5232) für Videospiele entwickelt worden war, bei denen der rohe Oszillatorklang nicht nachbearbeitet werden mußte, und somit keine einzelnen Ausgänge pro Oszillator bereitstellt, sondern nur einen für alle zusammen. Im übrigen verwenden viele Poly-800-Sounds zwei Oszillatoren pro Stimme, was die Polyphonie auf nur noch vier Stimmen reduziert.

Ab 2013 begannen paraphone Synthesizer, wieder auf den Markt zurückzukehren und ein Segment zwischen Mono- und Polysynth zu belegen, allerdings näher am Monosynth. Der in diesem Jahr erschienene Waldorf Pulse 2 und der 2014er Moog Sub37 sind grundsätzlich als Monosynths ausgelegt, können aber wahlweise auf Oszillatorseite mehrere separat spielbare Stimmen erzeugen, die dann den gesamten restlichen Synthesestrang miteinander teilen müssen.

Multitimbralität[]

Multitimbralität geht noch einen Schritt weiter als Polyphonie: Sie bezeichnet die Fähigkeit, mehrere Töne gleichzeitig und unabhängig voneinander mit separaten Klängen zu erzeugen. Das Gegenteil ist Monotimbralität.

Frühe Analogsynthesizer sind zumeist monotimbral. Es war schon aufwendig genug, mehrere Stimmen einzubauen; für Multitimbralität hätte man zusätzlich Vorkehrungen zum Regeln und Spielen zweier Klänge vorsehen müssen. Einzig manche Modularsynthesizer sind auf eine Art multitimbral spielbar: Wenn man genügend Module hat, um damit mehrere vollwertige Klänge zusammensetzen zu können, und einen Sequenzer, kann man einen Klang an die Tastatur anschließen und den oder die anderen an den Sequenzer.

Bis auf kleine einmanualige Orgeln sind auch die meisten Orgeltypen multitimbral, denn für jedes Manual stehen separate Klangerzeugungen zur Verfügung. Aus demselben Grunde sind auch zweimanualige Mellotron-Typen duotimbral: Jedes Manual hat eigene Bandrahmen und kann unabhängig vom anderen mit einem eigenen Klang gespielt werden. Naturgemäß sind auch alle analogen Drummachines rein technisch gesehen multitimbral.

Während der erste polyphone nichtmodulare Analogsynthesizer, die Yamaha GX-1, eindeutig multitimbral ist (sie kann mit dem Solomanual, dem oberen Manual, dem unteren Manual und dem Baßpedal sowie streng genommen auch mit dem Rhythmusgerät voneinander unabhängige Klänge erzeugen), ist beispielsweise der daraus abgeleitete Yamaha CS-80 trotz seiner zwei separaten Klangerzeugungen nicht multitimbral, weil die beiden Klänge nur geschichtet (Layer) und gemeinsam gespielt werden können. Erst als die Entwicklung speicherbarer Analogsynthesizer in den 80er Jahren weiter fortschritt, waren zumindest duotimbrale Polysynths möglich (z.B. Roland Jupiter-8), die Klangprogramme mit geteilter Tastatur (Split) und jeweils einem eigenen Klang links und rechts vom Splitpunkt beherrschten. Dabei wurde jedem Einzelklang eine feste maximale Stimmanzahl zugeordnet.

Mit Aufkommen der Rompler Ende der 80er Jahre zog auch bei Synthesizern weitreichendere Multitimbralität ein. Bis auf die achtfach multitimbrale KORG M1 ist seitdem bei Workstations 16fache Multitimbralität (übereinstimmend mit der Zahl der MIDI-Kanäle) Teil der Definition. Hauptsächlich bei Samplern höherer Preisklassen geht die Multitimbralität gar bis 32. Im Gegensatz zu ihren analogen Vorbildern sind inzwischen auch viele virtuell-analoge Synthesizer multitimbral.

Multimode[]

Der Multimode kam auf mit mehr als duotimbralen Romplern. Er kennzeichnet eine multitimbrale Betriebsart, in der Klänge miteinander kombiniert werden, zumeist aber nicht an sich bearbeitet werden können. Im Gegensatz dazu müssen die meisten Rompler und Workstations für den Zugriff auf die Parameter der Klangsynthese selbst, also das Bearbeiten eines einzelnen Sounds, in einen monotimbralen Modus geschaltet werden, der manchmal auch Singlemode genannt wird.

Im Gegensatz zu den großen Polysynths der frühen 80er Jahre und ähnlich aufgebauten virtuell-analogen Synthesizern, die mit derselben Art von Klangprogramm mono- oder duotimbrale Einstellungen ermöglichen, gibt es hier einen klar hierarchischen Aufbau: Die einzelnen Klangprogramme sind an sich zunächst einmal monotimbral (mit Programmiertricks kann das meist umgangen werden, davon wird aber selten Gebrauch gemacht, weil unnötig) und werden ihrerseits wiederum in Programmen für den Multimode zusammengefaßt.

Andere Bezeichnungen für den Multimode sind herstellerspezifisch und leiten sich teilweise daraus ab, wie der jeweilige Hersteller die Programme für den Multimode nennt. Bei Roland etwa spricht man von „Performances“ und somit vom „Performance Mode“.

Die Workstations von Kurzweil befinden sich permanent im Multimode; auch wenn man einen einzelnen Klang editiert, können sie gleichzeitig andere Klänge wiedergeben, etwa über MIDI angesteuert. Unterschieden wird nur zwischen den Programmen, die in den jeweiligen Modi bearbeitet werden. Auch die Expander von E-mu (Proteus usw.) sind ständig im Multimode, sie verwenden aber keine eigenen Multi-Programme zur Verwaltung mehrerer Klänge, sondern man kann und muß für jeden Multimode-Part den Klang separat umschalten.

Parts[]

Was für Polyphonie die Stimmen sind, wird bei Multitimbralität gemeinhin als Parts bezeichnet: die „Teil-Klangerzeugungen“ eines multitimbralen Klangerzeugers, die die jeweiligen Klänge enthalten.

Split und Layer[]

Mit Splits und Layers werden die einzelnen Parts im Multimode über den Spielbereich verteilt.

Split bedeutet, daß z.B. die Tastatur eines Synthesizers in mehrere Bereiche aufgeteilt wird, denen jeweils ein eigener Klang zugewiesen ist.

Layer bezeichnet das Übereinanderschichten von zwei oder mehr Klängen, die somit gleichzeitig gespielt werden.

Technisch gesehen gibt es bei Romplern keine harte Aufteilung zwischen diesen Methoden. Für jeden Multimode-Part kann man unabhängig voneinander einstellen, von welcher bis zu welcher Note er spielbar sein soll. Dabei können sich die Parts durchaus auch nur teilweise überlappen.

Multimode und MIDI[]

Die umfangreichen Multimodes jüngerer digitaler Synthesizer lassen sich theoretisch über eine einzelne – z.B. die eingebaute – Tastatur ausreizen. Weitreichendere Möglichkeiten hat man aber, wenn man die einzelnen Klänge mit einem internen Sequenzer (bei einer Workstation) oder über MIDI von einer weiteren externen Tastatur (z.B. ein Masterkeyboard) oder einem externen Sequenzer ansteuert. Umgekehrt macht der Multimode bei Keyboards das Spiel in mehreren Tastaturbereichen auf separaten MIDI-Kanälen möglich, was das Ansteuern externer Klangerzeuger leichter und flexibler macht.

Je nach Hersteller unterschiedlich ist die Verteilung der MIDI-Kanäle auf die einzelnen Parts im Multimode. Bei einigen sind diese festgelegt, d.h. jeder Part ist fest mit dem MIDI-Kanal mit derselben Nummer kombiniert. Bei anderen Herstellern bzw. Geräten läßt sich für jeden Multimode-Part separat ein MIDI-Kanal festlegen, auch wenn dann mehreren Parts derselbe Kanal zugewiesen ist.

Der General-MIDI-Standard schreibt einen 16fachen Multimode, also 16fache Multitimbralität vor. Außerdem ist der MIDI-Kanal 10 festgelegt als der Kanal, über den der Drum-Part gespielt wird.

Es gibt auch Fälle, in denen elektronische Klangerzeuger mit MIDI einen mehr als 16fachen Multimode haben. Besonders manche Sampler und Expander haben beispielsweise einen 32fachen Multimode und dafür zwei MIDI-Eingänge. Alesis Micron und AKAI MINIAK wiederum haben einen theoretisch 26fachen Multimode mit einem Part pro Buchstaben im Alphabet. Allerdings können davon nur 16 aufeinanderfolgende Parts per MIDI angesteuert werden, und mit nur acht Stimmen können die Synthesizer ohnehin nur maximal acht Parts gleichzeitig nutzen.

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